Türen gehen auf… – meine eigene Rickenbacker’s-Geschichte

„A thing that you see in my pictures is that I was not afraid to fall in love with these people.”

– Annie Leibovitz

Nachdem ich im Mauerpark angefangen hatte [für die Anfänge klick hier], Musik und Tanz zu fotografieren und gemerkt habe, wie sehr ich es liebe, ist mir irgendwann klar geworden, dass ich Alternativen für den Winter bzw. schlechtes Wetter brauche! Und so habe ich angefangen, in Clubs und Kneipen in Berlin nach Livemusik zu suchen.

Zuerst war ich im Yorckschlösschen und das war zwar sehr schön, aber es führte nie wirklich weiter…: nicht zu Kontakten über das eine Konzert hinaus, bei dem ich gerade Fotos gemacht hatte.

Und dann hat mich im Herbst 2019 einer der Trommler vom Mauerpark zu einem kleinen Konzert eingeladen, wo mir einer vom Rickenbacker‘s vorgeschwärmt hat, vor allem von den Jamsessions montags, dienstags und mittwochs. Und so bin ich im Herbst 2019 zum ersten Mal zu einer der Mittwochssessions bei Jovi gegangen. Direkt beim ersten Mal habe ich ‘ne Reihe Leute kennengelernt, auch beim zweiten Mal … und dann hat Soli mich im Frühling 2020 ins Terzo Mondo eingeladen und ich hatte auch schon andere Einladungen zu Konzerten, um Fotos zu machen.

Vom ersten Moment an hatte ich im Rickenbacker’s das Gefühl, dass das Fotografieren hier keine Sackgasse ist, sondern weiterführt! Und dass es – mit all seinen Gästen, Musikern und Angestellten – eine Gemeinschaft ist. Außerdem hatte ich auch das Gefühl, dass ich durch die Fotos immer mehr dazu gehörte, ein Teil der Gemeinschaft wurde.

Und dann kam Corona…: Lockdown, keine Konzerte… und natürlich ging mir als erstes die Frage durch den Kopf: was machen bloß die Musiker und die Kneipen oder Clubs???

Als es im Herbst 2021 mit Livemusik in Innenräumen wieder losging, bin ich sofort hingegangen! Eins der ersten Konzerte (für mich) war mit Carlos Dalelane – einem der wenigen, die ich im Yorckschlösschen wirklich kennen gelernt hatte – und auch sonst habe ich eine Reihe der ‚alten‘ Leute wiedergetroffen: Gäste, Musiker…! Endlich wieder das Gefühl, das Leben und die Musik gehen weiter! Zwar langsam, ruhiger, weniger voll als früher, aber: endlich!

(Und Fotos kommen auch, langsam…! ;-))

Ab Silvester bin ich dann so oft wie möglich ins Rickenbacker’s, so oft, wie ich es zeitlich und energiemäßig einrichten konnte. Dabei war ich mir durchaus bewusst, dass ich die Zeit gut nutzen musste, weil die Zukunft des Rickenbacker‘s unsicher war: einmal durch die Nachwirkungen von Corona und dann auch wegen der ersten Informationen, dass der Mietvertrag zuerst nur bis zum Sommer verlängert werden würde, dann bis zum Ende des Jahres, aber möglicherweise irgendwann gar nicht mehr. Und gleichzeitig war da natürlich die Hoffnung, dass es doch irgendwie weitergehen könnte …

Jetzt, wo es so aussieht, dass es tatsächlich im Januar zu Ende geht, will ich die Zeit wirklich nutzen, auch Geschichten, Perspektiven, Ansichten von anderen zu sammeln! Von Musikern, Stammgästen, dem Personal.

Berlin, im Dezember 2022

Nachtrag:

Inzwischen ist es schon wieder ein paar Monate her und es geht wirklich weiter! (hier ist die Facebookgruppe; Konzertfotos kommen laaaangsaaam!)

Jamsessions:

– zuerst im Kantcafe, aber das hat nach ein paar Wochen nicht mehr funktioniert

– jetzt regelmäßig dienstags im Art Stalker in Charlottenburg, abwechselnd eine Woche Jay Bailey, die nächste Heinz Glass

– im Pview in Lankwitz, Kaiser-Wilhelm-Str. 29: dienstags und donnerstags

Außerdem Konzerte von Leuten, die ich durchs Rickenbacker’s kenne:

z.B. im Artenschutztheater, im Terzo Mondo, Otto Schruppke (Feurigstr. 34), in der Hafenbar in Tegel… (Links zu den Fotos kommen langsam…)

Mal gespannt, wie und wo und wann es in Zukunft Möglichkeiten gibt!

Auf jeden Fall ist es schön und unendlich wichtig zu sehen, dass die Kontakte erhalten bleiben und sich weiter entwickeln… immer wieder bekannte Gesichter zu sehen, wirklich eine Familie!

Schreibe einen Kommentar

Ich stimme der Verarbeitung der eingegebenen Daten zu.